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Interview mit Wolfgang Schmidt

"Das Licht am Ende des Tunnels entdecken."

Wolfgang Schmidt ist seit 1990 als Coach tätig. Neben Einzel- und Team-Coachings bietet der studierte Diplom-Pädagoge auch eine eigene Coaching-Ausbildung sowie zahlreiche Weiterbildungen für Coaches an. Im Interview erfahren Sie mehr über seinen Werdegang, seinen Coaching-Ansatz und die Schwerpunkte seiner Arbeit.

3 Min.

Studio Claudia Kempf, Wuppertal

Wie sind Sie zum Coaching gekommen?

Schon während meines Studiums der Diplom-Pädagogik habe ich mich mit dem Thema Coaching beschäftigt. Für mich war Coaching, neben dem klassischen Training, eine wunderbare Ergänzung, um an wichtigen Fragestellungen mit Menschen zu arbeiten. In meiner beruflichen Karriere ist der Anteil von Coaching dann Jahr für Jahr größer geworden: Einzel-Coaching, Team-Coaching, eine eigene Coaching-Ausbildung und zuletzt Anbieter für zahlreiche Weiterbildungen für Coaches.

Über welche Coaching-Ausbildung(en) bzw.-Qualifikationen verfügen Sie?

Grundausbildung während meines Studiums der Diplom-Pädagogik und diverse weitere Qualifikationen in den Feldern Transaktionsanalyse, Psychodrama und zuletzt Hypnotherapie.

Haben Sie Spezialisierungen oder Schwerpunkte?

Als Business-Coach sind meine Schwerpunkte: Reflexion über das eigene Führungsverhalten, Positionswechsel und Neuorientierung, Karriere-Coaching sowie die Arbeit im Umgang mit Stress und Burn-out. Burn-out ist inzwischen eine der häufigsten Anfragen.

Wer ist Ihr typischer Klient bzw. Ihre größte Zielgruppe?

Einen typischen Klienten habe ich nicht. Für mich ist jeder Mensch einzigartig, versehen mit einem vielfältigen Potential an Entwicklungsmöglichkeiten. Bringt der Klient eine hohe Bereitschaft mit, auf Spurensuche bei sich zu gehen, stellt sich immer Erfolg ein. Im Team-Coaching sollte das Team ebenfalls diese Bereitschaft mitbringen.

Welche Methoden oder Tools haben sich in Ihren Coachings bewährt?

Mein Ansatz ist methodenplural und konstruktivistisch. Dabei verbinde ich immer die Felder der eigenen Persönlichkeit mit den Feldern der beruflichen Anforderungen und der Life-Balance. Die hierzu notwendigen Tools stehen dann eng im Zusammenhang mit den Zielen des Coachings – von rational analytisch bis emotional.

Können Sie den typischen Ablauf eines Coaching-Prozesses kurz skizzieren?

Es gibt i.d.R. sieben Treffen, die jeweils zwischen zwei und drei Stunden umfassen. Der Prozess dauert ca. ein Jahr und wird durch ein regelmäßiges Monitoring der Ziele unterstützt.

Haben Sie "Lieblingsfälle"? Also Themen oder Anlässe, die Sie besonders gern betreuen?

Je höher der Problemdruck beim Klienten ist, umso mehr reizt mich die Arbeit. Hier gilt es zunächst die Komplexität zu reduzieren, um Licht am Ende des Tunnels zu entdecken.   

Was kann Coaching leisten und wo liegen die Grenzen?

Coaching schafft die Möglichkeit, sich mit den eigenen Grenzen zu beschäftigen. Nie für möglich gehaltene Optionen können reflektiert und überprüft werden. Die Grenzen liegen in unseren Wertmaßstäben.

Welche Veränderungen erleben Sie im Coaching?

Jeder trägt seine eigene Lösung in sich – und diese zu entdecken, fasziniert mich immer wieder und macht mich in zunehmendem Maß neugierig!

Nennen Sie fünf wesentliche Merkmale von Coaching.

Ganzheitlicher Blick auf die Lebenswelt; klare Ziele; Ressourcenaktivierung; Interesse an offenem und ehrlichem Feedback; Gleichwertigkeit der Positionen.

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