Methoden

Team-Coaching

Agilität und Leistungsfähigkeit von Teams verbessern

Team-Coaching ist dabei, sich als wichtiges Instrument der Organisationsentwicklung zu etablieren. Doch was versteht man eigentlich unter Team-Coaching, was sind typische Anlässe und wie läuft der Coaching-Prozess ab? Coach Wolfgang Schmidt beschreibt die Möglichkeiten des Coachings innerhalb von Teams und erklärt, warum Team-Coaching in Zukunft ein wichtiger Baustein in der Förderung und Entwicklung von Mitarbeitern und Organisationen sein wird.

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Team-Coaching ist noch nicht sehr verbreitet

Während das Einzel-Coaching sich schon seit langem im Markt etabliert hat, ist Team-Coaching noch keine weit verbreitete Form der Beratung. Dies ist leider ein Dilemma, da in der modernen Arbeitswelt die Agilität von Teams und Organisationen erwartet wird. Gerade Teams müssen erfolgreich zusammenarbeiten, um in einem hochgradig wechselhaften, dynamischen und komplexen Umfeld die Fähigkeit zu haben, schnell und effektiv agieren zu können. Somit ist Team-Coaching eine professionelle Form der Teamentwicklung.

Auch in Unternehmen ist der Teambegriff eng verbunden mit dem Anspruch auf Höchstleistung. Dies können sowohl Teams in der Produktion sein, als auch Managementteams, die sich im Idealfall bei gemeinsamen Meetings oder Workshops regelmäßig treffen. Und was ist leider oft der Fall? Sie agieren in der Praxis nicht als Teams, die kooperieren, sich auf Augenhöhe austauschen, eine gemeinsame Identität haben und stetig ihre eigene Effizienz überprüfen sollten. Nicht selten wird Agilität und Leistungsfähigkeit „von oben“ angeordnet und kann sich nicht aus dem Team heraus entwickeln.

Anlässe für Team-Coaching

Ausgangspunkt für ein Team-Coaching ist häufig ein Konflikt innerhalb eines Teams. „Die Mitarbeiter kooperieren nicht, seit wir die Organisation verändert haben“, so schildert ein Manager die Problematik einem Coach. „Die Matrix wird nicht gelebt!“ oder „Die Kolleginnen und Kollegen fühlen sich ausgebrannt und leer. Immer mehr Arbeit kommt auf sie zu, und Priorisieren und Delegieren allein funktioniert nicht mehr“, so eine andere Aussage einer Führungskraft bei einem Erstgespräch mit dem Coach.

Häufig nehmen die Vorgesetzten zunächst die „schlechte Stimmung“ wahr, die durch vielfältige Änderungen in den organisationalen und emotionalen Rahmenbedingungen entstehen: Mehr Aufgaben mit weniger Mitarbeitern bewältigen, kontinuierliche Veränderungen mit hoher Geschwindigkeit, zunehmende Komplexität, unklare (interne) Kunden- bzw. Lieferantenbeziehungen etc.

Der Leistungsdruck wird beim Einzelnen spürbar und erschwert eine gute Zusammenarbeit im Team.

Der Start: Eine gute Analyse

Beim Team-Coaching gilt: Vor dem Start ist Klärung angesagt. Dies gilt nicht nur mit dem Auftraggeber, sondern mit dem gesamten Team. Die Interessen und Ziele jedes einzelnen Teammitglieds müssen gehört und aufgenommen werden. Der Coach führt ein Team-Check-up durch, erfragt die individuellen und kollektiven Ziele und entwickelt einen Coaching-Prozess. Wie im Einzel-Coaching gilt auch hier: Am Anfang braucht es Vertrauen zwischen dem Coach und den Teammitgliedern.

Grundlagen des Team-Coachings

  • Der Coach arbeitet mit dem Team an den verabredeten Coaching-Zielen.
  • Der Coach arbeitet primär mit Fragen und hat ein Repertoire von Interventionstechniken.
  • Der Prozess startet methodenoffen und wird jeweils (von Termin zu Termin) situativ vereinbart.
  • In einem Termin steht oft die Bearbeitung von individuellen Themen im Mittelpunkt.
  • Die Coaching-Techniken helfen dem Individuum, die eigene Wahrnehmung zu erweitern (konstruktivistische Sicht) und Lösungen zu erarbeiten, die im Kontext (systemisch) Bestand haben.

Team-Coaching ist die Summe von Einzel-Coachings

Im Team-Coaching lenkt der erfahrene Coach die Aufmerksamkeit neben der Aufgaben- und Beziehungsebene auch auf die individuelle und Organisationsebene. Zentrale Fragestellungen sind: Wie teilen die Teammitglieder ihre Arbeit auf und wie nutzen diese die Kommunikationswege? Wie kann der Einzelne seine persönlichen Ressourcen nutzen? Wer wollen wir sein? Und: Wie gestalten wir unsere Beziehungen?

Der Coach moderiert den Prozess der Lösungsfindung weniger durch Rundumabfragen oder mit Kärtchentechniken. Vielmehr setzt er auf individuelle Problemlösungsdialoge in der Zweierbeziehung: Diese gefundenen und geklärten Lösungen helfen nicht nur dem Individuum sondern dem gesamten Team.

Fazit

Team-Coaching wird in Zukunft neben dem Einzel-Coaching ein wichtiger Baustein in der Förderung und Entwicklung von Potential sein. Grundlage für einen guten Team-Coach sind langjährige Erfahrungen im Einzel-Coaching, Lust auf die offene Austragung von Konflikten und möglichst qualifizierte Weiterbildungen zum Thema, um u.a. auch professionelle Abgrenzung zu ähnlichen Themen wie Teambuilding oder Teamworkshops vornehmen zu können.

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