Dem Erstgespräch zwischen Coach und Klient kommt besondere Bedeutung zu, da hier das Fundament einer möglichen zukünftigen Beziehung gebaut und festgelegt wird. Neben dem Kennenlernen und dem Beziehungsaufbau werden zudem die Voraussetzungen für ein Coaching geprüft sowie die Ausgangssituation und gegenseitige Erwartungen geklärt.
Das Erstgespräch dient der gegenseitigen Exploration und ist Ausgangspunkt für eine mögliche Vertrauensbasis. Während der Klient seine Erwartungen schildert, benennt der Coach Möglichkeiten und Grenzen des Coachings. Im Einzelfall wird auch bereits eine erste Problemsicht vorgenommen und die Situation des Klienten analysiert bzw. Problemfelder eingegrenzt.
Der Klient sollte das Erstgespräch nutzen, um sich vom Coach einen Eindruck zu verschaffen und um zentrale Informationen und Kriterien abzufragen. Dabei sind folgende Fragen von besonderer Bedeutung:
Es ist ratsam, dass der Klient seine Fragen für die Kontaktaufnahme und das Erstgespräch schriftlich festhält. Das zwingt zum einen den Klienten, strukturiert über sein Anliegen nachzudenken und hilft zum anderen auch dem Coach, die Wünsche und Erwartungen des Klienten besser kennenzulernen.
Bestimmte unseriöse Verhaltensweisen und Merkmale auf Seiten des Coachs sollten jeden Coaching-Interessierten misstrauisch machen und als Ausschlusskriterium dienen. Hier finden Sie eine Liste mit bedenklichen Verhaltensweisen.
Vertrauen ist die Grundlage für eine weitere Arbeitsbeziehung zwischen Coach und Klient. Um eine tragfähige Vertrauensbasis aufbauen zu können, sollten folgende Punkte im Erstgespräch geklärt werden:
Spricht nichts gegen ein Coaching, so kann am Ende des Erstgesprächs vereinbart werden, bis wann der Klient eine Entscheidung für oder gegen den Coach treffen wird. Wenn keine gemeinsame Basis gefunden werden konnte, endet der Coaching-Prozess bereits nach dem Erstgespräch.
Auch für den Fall, dass zunächst nichts gegen ein Coaching spricht, sollte die Entscheidung für ein Coaching nicht im Erstkontakt getroffen werden. Der Klient sollte die Möglichkeit erhalten, sich in einem für ihn angemessenen Zeitraum zu überlegen, ob er mit dem Coach eine gemeinsame Arbeitsbeziehung eingehen möchte. Hier lesen Sie, worauf bei Coaching-Verträgen geachtet werden sollte.
Befindet sich der Klient bereits während des Erstgesprächs in einem Zustand emotionaler Belastung (z.B. durch die krisenhafte Zuspitzung eines Problems), so kann der Coach auch bereits im Erstgespräch Entlastung schaffen. Bei solch einem "Cooling-down" gibt der Coach eine erste Unterstützung und hilft dem Klienten beim adäquaten Umgang mit seinen Emotionen. Ggf. wird eine erste Problemsicht vorgenommen, diffuse Problemsituationen werden analysiert und konkrete Problemfelder werden abgegrenzt.
Als Beleg für Qualität, Seriosität und Unabhängigkeit des Coachs sollten Kontaktaufnahme und Erstgespräch für den Interessenten unverbindlich und kostenlos sein. Ggf. können alternativ die für ein Erstgespräch anfallenden Kosten mit dem späteren Coaching verrechnet werden.
Das Erstgespräch dient dem gegenseitigen Kennenlernen und der Einschätzung, ob eine gemeinsame Basis zur Zusammenarbeit möglich ist. Der Klient benennt seine Erwartungen, der Coach schildert Möglichkeiten und Grenzen seines Beratungsansatzes. Ggf. kann bereits hier eine erste Problemsicht vorgenommen werden. Generell wird in dieser Phase jedoch primär geklärt, ob die Voraussetzungen für eine Coaching-Beziehung gegeben sind und die Rahmenbedingungen für beide Seiten stimmen.