Interviews

Interview mit Lisa Eckhardt

"Führung und modernes Leadership sind meine Steckenpferde"

Mit über 10 Jahren im Management kennt Diplom-Wirtschaftsinformatikerin Lisa Eckhardt die Anforderungen an eine Führungskraft aus eigener Erfahrung. Im Interview erfahren Sie mehr über ihren Werdegang zum zertifizierten systemischen Coach, ihre Spezialgebiete und ihre Coaching-Methoden.

5 Min.

Lisa Eckhardt

Wie sind Sie zum Coaching gekommen?

Ich bin bereits viele Jahre als Interim Managerin mit eigener Marke — phe-management — tätig. Im Rahmen dieser Interim-Mandate bin ich mehr und mehr in die Situation gekommen, Führungskräfte aller Ebenen bei aktuellen Herausforderungen Halt zu geben. Zu Beginn war es eher ein Erfahrungsaustausch in Form eines Mentorings, welches sich zunehmend in Richtung Coaching entwickelt hat.

Über welche Coaching-Ausbildung(en) bzw. Qualifikationen verfügen Sie?

Ich bin zertifizierter systemischer Coach und habe meine Ausbildung bei der renommierten „Coaching Akademie“ in Hamburg abgeschlossen. Diese Weiterbildung ist offiziell vom Deutschen Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) anerkannt. Der DBVC ist der führende Verband im deutschsprachigen Raum, der sich auf Business-Coaching und Leadership fokussiert.

Haben Sie Spezialisierungen oder Schwerpunkte?

Meine Spezialisierung auf Führungskräfte-Coaching ist offensichtlich. Mit über zehn Jahren Managementerfahrung kenne ich die hohen Anforderungen an Führungskräfte aus eigener Erfahrung. Ziele zu erreichen, in neue Rollen zu schlüpfen und eigene Mitarbeiter erfolgreich zu managen sind nur wenige der vielen fordernden Themen im Führungsalltag. Nicht zu vergessen ist der Umgang mit den eigenen Ressourcen. Denn nur wer selbst die notwendige „Power“ hat, kann diese auch weitergeben.

Mein Angebot ist spezialisiert auf Online-Führungskräfte-Coaching (flexibel und effizient) sowie Coaching am Meer in meiner Wahlheimat St. Peter Ording (regenerierend und reflektierend).

Wer ist Ihre typische Klientin / typischer Klient bzw. Ihre größte Zielgruppe?

Die Coaching-Anliegen sind sehr vielfältig und es stecken auch immer verschiedene Themen dahinter. Führungskräfte, die zu mir kommen, suchen in der Regel einen Coach oder Sparringspartner zu folgenden Themenfeldern:

  1. Das eigene Team (z.B. Mitarbeiter fördern, Feedback geben, schwierige Charaktere)
  2. Die eigene Rolle (z.B. eigener Führungsstil, Sicherheit gewinnen, Karriereschritte)
  3. Die eigenen Ressourcen (z.B. Work-Life-Balance, eigene Talente, Werteempfinden)
  4. Fordernde Führungssituationen (z.B. Entscheidungen treffen, Veränderungen managen)

Viele Führungskräfte kommen direkt auf mich zu. Ich werde jedoch auch von Unternehmen engagiert, die ihre Mitarbeiter durch ein Coaching fördern möchten.

Welche Methoden oder Tools haben sich in Ihren Coachings bewährt?

Als systemischer Coach greife ich auf einen großen systemischen Methodenkasten zurück. Um beispielsweise die Rollenerwartungen an eine Führungskraft und den folgenden Handlungs- bzw. Klärungsbedarf zu identifizieren, eignet sich die Erstellung einer sogenannten „Rollenlandkarte“. Die eigenen Stärken können mittels einer Ressourcenmatrix veranschaulicht werden. Um ein strukturiertes Feedback zu erarbeiten, nutze ich gerne das sogenannte „Power-Feedback“. Ich selbst verfolge den Ansatz: Weniger ist mehr! Der erste Schritt ist der Wille zur Veränderung sowie der Start in die Selbstreflexion.

Können Sie den typischen Ablauf eines Coaching-Prozesses kurz beschreiben?

Der erste Schritt ist ein unverbindliches Erstgespräch, um sich gegenseitig kennenzulernen, denn nur wenn die Chemie stimmt, kann das Coaching maximal wirksam sein. Eine erste Coaching-Sitzung mit exakter Auftragsklärung folgt. Hier erarbeiten wir die Themen, die im Rahmen des Coachings bearbeitet werden sollen und legen erste Schwerpunkte fest. Diese Themen werden stets reflektiert und dem aktuellen Bedarf angepasst. Dann folgt der eigentliche Coaching-Prozess. Im Laufe der letzten Monate habe ich ein umfassendes Online-Coaching-Konzept entwickelt, das einem persönlichen Treffen in nichts nachsteht. Das Coaching kann so flexibel und effizient in den Business-Alltag integriert werden.

Haben Sie "Lieblingsfälle"? Also Themen oder Anlässe, die Sie besonders gern betreuen?

Führung und modernes Leadership sind meine Steckenpferde. Lieblingsfälle gibt es für mich nicht, jedes Thema ist individuell spannend. Als Führungskräfte-Coach verbinde ich mein breites Erfahrungsspektrum aus vielen Jahren Interim Management sowie eigenem Unternehmertum mit meiner Leidenschaft, Führungskräfte für ihre jeweiligen Herausforderungen zu befähigen. Ich helfe Führungskräften, bessere „Leader“ zu werden – das ist für mich Motivation pur!

Was kann Coaching leisten und wo liegen die Grenzen?

Coaching bietet ein vertrauensvolles Umfeld, um strukturiert über individuelle Herausforderungen zu sprechen und sich weiterzuentwickeln. Diese Themen können persönlicher oder auch beruflicher Natur sein. Der Coaching-Prozess bietet eine Hilfe zur Selbstreflexion. Wenn tiefgreifende persönliche Probleme, wie beispielsweise ein Suchtverhalten oder Depressionen auftreten, kommt Coaching ganz klar an seine Grenzen. Hier sind spezialisierte Therapeuten die richtige Wahl.

Welche Veränderungen erleben Sie im Coaching?

Der Coaching-Markt boomt und ist nach meiner Einschätzung noch nicht an seiner Spitze angelangt. Ich sehe es als positive Entwicklung, sich selbst verstärkt zu reflektieren und an persönlichen Herausforderungen gemeinsam mit einem Coach zu arbeiten. Ich beobachte eine immer speziellere  Positionierung meiner Kolleginnen und Kollegen auf Bereiche wie beispielsweise „Silver Society“, „Gesundheit“ oder auch „Sinnsuche“.

Nennen Sie fünf wesentliche Merkmale von Coaching.

Coaching ist freiwillig.

Coaching ist nur wirksam, sofern ein Veränderungswille vorhanden ist.

Coaching bietet ein vertrauensvolles Umfeld, indem sich jeder öffnen kann.

Coaching bietet eine strukturierte Hilfe zur Selbstreflexion.

Coaching hat einen klaren Auftrag.

Nach oben