Ausbildungen

Auswahl von Coaching-Ausbildungen

Tipps zur Suche und zum Auswahlprozess von Coaching-Ausbildungen

Wie findet man eine hochwertige und passende Coaching-Ausbildung? Hier finden Sie wichtige Hinweise und Tipps, die Sie bei Ihrer Suche und Entscheidungsfindung beachten sollten.

6 Min.

Eine seriöse Coaching-Ausbildung zu absolvieren, bedeutet ein Investment von mehreren Tausend Euro. Daher sollte die Wahl der Ausbildung keine leichtfertige Entscheidung sein, sondern gründlich geplant und vorbereitet werden. Die Auswahl des passenden Anbieters erfordert neben der Recherche ausreichend Zeit, so dass verschiedene Angebote miteinander verglichen werden können.

In der Veranstaltungssuche finden Sie eine Auswahl von über 400 Coaching-Ausbildungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bei allen gelisteten Einträgen handelt es sich um professionelle und qualifizierte Anbieter, die von uns bzw. dem DBVC überprüft wurden. Entsprechend Ihrer persönlichen Interessen, Ziele und Kompetenzen können Sie die für Sie passende Ausbildung herausfiltern.

Welche Ausbildung passt zu mir?

Grundsätzlich ist es nicht möglich, eine pauschale Empfehlung für eine bestimmte Coaching-Ausbildung zu geben. Die Güte einer Ausbildung hängt nicht alleine von der Ausbildung selbst ab, sondern muss im Zusammenhang mit den Vorkenntnissen, Fähigkeiten, Vorlieben und individuellen Zielen eines Teilnehmers sowie den Rahmenbedingungen der Veranstaltung gesehen werden. So kann z.B. eine Ausbildung, die für Betriebswirte sehr hilfreich ist, für Psychologen weniger interessant sein (und andersherum). Die Entscheidung für eine bestimmte Ausbildung kann immer nur auf Basis individueller Passung getroffen werden.

Tipps zur Vor- und Endauswahl von Coaching-Ausbildungen

Wir empfehlen Ihnen, folgende Schritte und Tipps bei der Vor- und Endauswahl einer Coaching-Ausbildung zu beachten:

  1. Angebote vergleichen
    Holen Sie mehrere Ausbildungsangebote ein und vergleichen Sie. Es ist keinesfalls ratsam, die erstbeste Ausbildung zu buchen, nur weil sie z.B. in der Nähe stattfindet oder günstig ist. Nehmen Sie sich Zeit, mehrere Angebote und Ausbilder zu vergleichen. Denn erst im Vergleich werden die Unterschiede deutlich. 
  2. Empfehlungen einholen
    Hören Sie sich im Kollegen- und Bekanntenkreis um und suchen Sie nach Referenzen. Bekannte, Freunde, Kollegen usw. bieten aufgrund ihrer Erfahrungen und Empfehlungen eine verlässliche Orientierungshilfe. 
  3. Kostenlosen Suchauftrag erstellen
    Unter unserer Rubrik "Suchauftrag" können Sie kostenlos und anonym eine Anzeige Ihres Ausbildungsgesuchs erstellen. Dafür beschreiben Sie Ihr Anliegen einmal kurz schriftlich. Nur registrierte Premium- und Professional-Coaches der Plattform CoachDb.com können Ihnen ein Angebot unterbreiten. Auf diese Weise können Sie verschiedene, qualifizierte Ausbildungen zeitsparend vergleichen und die passendste auswählen.
  4. Vorgespräche führen
    Erstellen Sie ein Ranking interessanter Ausbildungsanbieter und führen Sie mit ca. drei Anbietern ein unverbindliches Vorgespräch. In diesem Vorgespräch, das in der Regel kostenlos ist, können Sie sich die Ausbildungsinhalte erläutert lassen, relevante Fragen stellen und einen persönlichen Eindruck gewinnen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, schriftliche Konzepte und Angebote einzufordern.
  5. Qualifikation abfragen
    Informieren Sie sich im Vorfeld über die Qualifikationen des einzelnen Ausbilders. Über welche Kompetenzen und Erfahrungen verfügen die Ausbilder und was befähigt sie zum Coaching-Ausbilder?
  6. Schwerpunkte auf Passung prüfen
    Coaching-Ausbildungen haben verschiedene Schwerpunkte und Ausrichtungen. Diese sollten zu Ihren persönlichen Zielen, Anliegen und Fähigkeiten passen – oder diese zumindest sinnvoll ergänzen. Möglichst genaue Darstellungen über die Inhalte, Methoden und deren Hintergründe helfen Ihnen bei der Auswahl. Seriöse Ausbildungseinrichtungen weisen zudem auch auf andere Ausbildungsmöglichkeiten hin, wenn ihre Ausbildung nicht für Ihr spezifisches Anliegen geeignet ist.
  7. Allgemeinplätze kritisch hinterfragen
    Allgemeine Behauptungen und Worthülsen ("Verbesserung der kommunikativen Fähigkeiten", "Aufbau sozialer Kompetenz", "Professioneller Umgang mit Problemen") sind unseriös. Fakten, z.B. wie lange die Ausbildung existiert, welche Referenzen genannt werden, ob es eigene Veröffentlichungen gibt (Bücher, Fachartikel usw.), geben zuverlässige Auskunft über das Potential der Ausbildung. Lockangebote dagegen bauen oft auf den Effekt, „es werde schon was bringen“ – ohne zu erklären, was dies konkret ist.
  8. Nebenkosten einkalkulieren
    Neben den reinen Ausbildungskosten sollten Sie auch die Nebenkosten (Fahrt-, Übernachtungs-, Verpflegungs-, Materialkosten, Tagespauschalen, Kosten für Lehr-Coachings und Supervision) und ggf. die Umsatzsteuer einkalkulieren. Hier können nicht unwesentliche Summen zusammenkommen.
  9. Zeitaufwand berücksichtigen
    Achten Sie auf den gesamten zeitlichen Umfang der Ausbildung sowie die Ausbildungsorte. Es ist ratsam, hierüber eine schriftliche Bestätigung einzuholen, denn Fehlplanungen können teure Ausfallzeiten und weitere Kosten verursachen.
  10. Keine Ersatztherapie
    Eine Coaching-Ausbildung ist keine Psychotherapie-Ausbildung. Schwerwiegende psychische Probleme und Abhängigkeitserkrankungen sind nicht das Tätigkeitsfeld eines Coachs oder einer entsprechenden Ausbildung, sondern bedürfen einer medizinischen und/oder psychotherapeutischen Behandlung. Entsprechend sollte der Schwerpunkt einer Coaching-Ausbildung stets den Bezug zum beruflichen Kontext wahren.
  11. Marktschreier meiden
    Die Methoden in der Ausbildung sollten verständlich dargestellt werden. Seriöse Coaching-Ausbilder arbeiten – wie ein Coach auch – prinzipiell transparent und fördern Bewusstsein und Verantwortung der Teilnehmer, indem sie nicht manipulieren. Anbietern, die mit überschwänglicher Begeisterung ihre Seminare und Ausbildungen anpreisen, sollten Sie mit Skepsis entgegentreten. Seriöse Anbieter zeigen selten ein "marktschreierisches" Verhalten und prahlen nicht mit Superlativen.
  12. Auf den Bauch hören
    Um die Ausbildungsleiter persönlich kennenzulernen, ist die Buchung eines Probeseminars hilfreich. Sie sollten die Ausbildung nur durchführen, wenn eine positive Grundeinstellung zwischen Ihnen und dem Ausbilder besteht. Achten Sie auch auf die Gesamterscheinung von Person, Unterlagen, Auftreten und Ausdruck. Intuition und Bauchgefühl sind wichtige innere Sensoren bei der Abwägung, ob ein Ausbilder der richtige ist.
  13. Intensivkurse kritisch hinterfragen
    Es gibt Intensivkurse, in denen Coaching-Wissen schnell und kompakt zu vermitteln versucht wird. In Einzelfällen mag dies möglich und sinnvoll sein. Dennoch ist es im Rahmen von Coaching-Ausbildungen eher unüblich, in einer größeren Ausbildungsgruppe mehrere Wochen am Stück zu verbringen. Eine derartige Vorgehensweise bietet Ihnen nicht die Möglichkeit, erlerntes Wissen im eigenen handlungsrelevanten Umfeld zwischenzeitlich ausprobieren zu können.
  14. Ungewöhnliches Verhalten nicht tolerieren
    Seriöse Anbieter erwarten von ihren Ausbildungsteilnehmern "schlimmstenfalls" (aber zurecht), das Mobiltelefon auszuschalten (und auch hier sind immer Ausnahmen möglich). Unseriös ist hingegen, persönliche Papiere, Uhr, Mobiltelefon usw. einzufordern.
  15. Über Scharlatane informieren
    Über unseriöse Angebote können Sie Informationen z.B. bei Verbraucherschutzzentralen, Industrie- und Handelskammern und den Sektenbeauftragten der Kirchen einholen.

Fazit

Es ist essenziell, bei der Auswahl mit großer Sorgfalt vorzugehen. Definieren Sie Ihre Ziele und Anliegen und holen Sie umfassende Informationen ein. Wenn Sie gründlich recherchieren und Ihre Entscheidung für eine Ausbildung gut vorbereiten, haben Sie beste Voraussetzungen, auch in einem unübersichtlichen Markt ein gutes, qualifiziertes und für Sie passendes Ausbildungsangebot zu finden. Dabei gilt: Die eine "beste" Ausbildung zum Coach kann es nicht geben – denn dies hängt immer vom individuellen Anliegen, bisherigen Erfahrungen und der eigenen Zielsetzung ab.

Literatur

Rauen, Christopher & Steinhübel, Andreas (2005). Coaching-Weiterbildungen. In  Christopher Rauen (Hrsg.), Handbuch Coaching (S. 289–310), Göttingen: Hogrefe.

Weiterführende Links:

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