Oft beginnt die Karriere einer Führungskraft mit der Herausforderung, den Rollenwechsel von der Fachkraft ohne Leitungsfunktion zur Führungskraft zu vollziehen. Gerade sehr guten Fachkräften fällt es mitunter schwer, ihre geliebte Facharbeit loszulassen und z.B. Führungsaufgaben als Teamleiter wahrzunehmen. Denn Führen bedeutet, Zielvorgaben zu machen, Aufgaben zu delegieren, Arbeitsabläufe zu organisieren sowie zu entscheiden, zu kontrollieren und die Mitarbeiter zu entwickeln und zu fördern.
Führungskräfte müssen über soziale, persönliche und methodische Kompetenzen verfügen. Führungswerkzeuge und -methoden sollten ihnen geläufig sein und sie sollten in besonderem Maße die Fähigkeit besitzen, mit Menschen umzugehen. Kommunikations-, Team- und Organisationsfähigkeit sind essentiell, denn Führen heißt, Mitarbeiter anzuleiten und zu motivieren, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Dies geschieht in Besprechungsterminen und Team-Sitzungen, mit Hilfe von Berichten und Leistungsbeurteilungen und erfordert sehr viel Planungsaufgaben im Hintergrund, die vor- und nachbereitet werden müssen.
Dies kostet Zeit, die von der scheinbar eigentlichen Aufgabe ablenkt. Daher ist dieser Karriereschritt von der Fach- zur Führungskraft oft mit vielen Überstunden, Stress und daraus resultierenden Problemen im Privatleben verbunden. Mitunter gerät die Work-Life-Balance in der Übergangsphase schnell ins Ungleichgewicht. Unzufriedenheit und Stress sind die Folgen.
Jenseits der technischen Aspekte der Führungsaufgabe verlangt die neue Rolle vor allem ein erhebliches Maß an Sozialkompetenz. Vertrauensbildung und Ausbau einer soliden Beziehungsebene mit dem neuen Team sind essentiell. Wer als Führungskraft erfolgreich sein will, muss das Vertrauen seiner Mitarbeiter gewinnen. Doch soziale Kompetenzen wurden von Fachkräften in der Regel nicht kultiviert. Angehende Führungskräfte drücken sich daher gerne vor der Führungsarbeit und widmen sich lieber Fachaufgaben, die eigentlich ihre Mitarbeiter wahrnehmen sollten. Die negativen Folgen einer solchen Konstellation sind absehbar.
Auch auf der persönlichen und teilweise der privaten Ebene kommt es zu Veränderungen, denn mit der Übernahme von Führungsverantwortung zerbrechen nicht selten alte Freundschaften. Ehemalige Kollegen, die nun Mitarbeiter sind, die man als „Chef“ zu beurteilen hat, sind bei einer weniger guten Beurteilung nicht begeistert. Konnte man sich früher noch gemeinsam über den Chef ärgern, steht man nun selbst im Kreuzfeuer, wenn die Zielvorgaben nicht erreicht wurden. Kritik wird von den Mitarbeitern dann oft als Überheblichkeit gedeutet. „Der hält sich seit seiner Beförderung wohl für was Besseres!“ klingt des dann hinter vorgehaltener Hand.
Nicht wenige frühere Kollegen reagieren mit Unsicherheit, Neid oder Ablehnung. So müssen viele junge Führungskräfte nicht nur lernen, mit Neid und Missgunst ehemaliger Kollegen umzugehen, sondern auch, wie sie diese notwendigen Auseinandersetzungen konstruktiv bewältigen. Dies ist häufig eine bittere Erfahrung. Führen heißt daher oftmals auch, Einsamkeit ertragen zu können. Auch dies kann zu einer Verschlechterung der Sozialkompetenz bzw. des Sozialverhaltens führen.
m Business Coaching kann die Führungskraft ihre sozialen Kompetenzen verbessern und ihre Management- und Führungskompetenzen ausbauen. Ein qualifizierter Coach spiegelt routinebedingtes Standardverhalten zurück und hilft dabei, ein erweitertes Verhaltensrepertoire aufzubauen. Dies gelingt z.B. durch das Erkennen und Bearbeiten unangemessener Verhaltensweisen, Wahrnehmungs- und Beurteilungstendenzen, einer Analyse des persönlichen Entscheidungsverhaltens, einer eingehenden Betrachtung des Problemlösungsverhaltens und dem Erlernen von Methoden der Selbstführung und Selbstorganisation sowie dem Aufbau einer persönlichen Arbeitsmethodik.