Erfolgreiche Führungskräfte erwarten von ihren Mitarbeitern nicht nur Eigeninitiative, sondern fördern sie und bauen sie systematisch auf, so dass sich echtes Engagement entwickeln kann. Schlechte Führungskräfte neigen zur Kontrollsucht und erwarten, dass Eigeninitiative und unternehmerisches Denken von alleine entstehen.
Der Grund für mangelhafte Management- und Führungskompetenz ist meist banal: Viele Führungskräfte haben nie gelernt zu führen. Sie machen es „einfach so“ und fühlen sich insgeheim dabei überfordert. Oft sind sie als Fachkraft befördert worden, bis sie Führungsverantwortung übernehmen mussten. Dabei fehlen ihnen oft zahlreiche Grundlagen: Mitarbeitergespräche werden als lästige Pflichtveranstaltung abgespult. Die Kommunikation mit den Mitarbeitern beschränkt sich auf unfreundliche Anweisungen und Anerkennung folgt dem Motto „Nicht gemeckert ist genug gelobt!
Die Suche nach einem Führungskräfte-Coach beginnt mit der Suche nach den geeigneten Begrifflichkeiten. Das sogenannte Executive Coaching, also die Arbeit eines Coaches mit einer Führungskraft wird auch als Management Coaching oder als „Leadership Coaching“ bezeichnet, was meist die gleiche Tätigkeit beschreibt.
Die Folgen mangelhafter Führungsarbeit zeigen sich in unterschiedlicher Weise: Anstieg der Krankmeldungen, Mitarbeiterfluktuation, Einbruch von Leistung und Umsatz, schlechtes Betriebsklima und allgemeine Frustration unter den Mitarbeitern. Die Schuld wird von den Führungskräften häufig bei anderen gesucht: Der Wettbewerb ist zu hart, die technologische Entwicklung zu schnell, die Märkte haben Überkapazitäten, die Kunden sind zu kritisch und die Mitarbeiter sind eben zu faul. Damit lässt sich das eigene Versagen eine Zeit lang vor sich selbst und Anderen verbergen, aber eine Abwärtsspirale ist vorprogrammiert. Oft wird versucht, dem mit ausufernden Überstunden und Nachtschichten entgegenzuwirken, bis es nicht mehr geht. Es kommt zur totalen Überforderung, oft bis zum Burnout. Damit bleibt das Gesicht der Führungskraft gewahrt, denn sie hat ja scheinbar alles Denkbare getan und sich für die Firma aufgeopfert.
Der Weg in die Überforderung hat immer Vorzeichen, die ein qualifizierter Business Coach erkennen kann. Ein typisches Vorzeichen ist die Suche der Führungskraft nach dem einen besten Weg. Dies erklärt auch eine zunehmend ausufernde Ratgeberliteratur für Manager. Oft wird darin propagiert: Folge diesem Rezept und du bist automatisch erfolgreich! Doch dies ist ein Irrglaube, denn es gibt nicht den „one best way“ der Führung.
Tatsächlich muss stets nach Branchen, „Stallgeruch“, Hierarchieebenen, Unternehmenskultur, Kompetenzen, Zielen, Mitarbeitern, Finanzen, Sachzwängen uvm. unterschieden werden. Was in einem Unternehmen sehr gut funktioniert, kann ein anderes Unternehmen ins Abseits führen! Daher lassen sich auch nicht alle Mitarbeiter nach einer Methode führen. Diese unbequeme Wahrheit scheuen viele Führungskräfte, da sie meist genügend zeitfressende Probleme lösen müssen und nach schnellen Lösungen suchen. Nach dem Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“ versucht man sich dann auf dem angeblich besten Weg verbissen durchzukämpfen. Doch das schafft keine Entlastung, sondern noch mehr Probleme. Ein Kreislauf der Überforderung und Frustration beginnt.
Ein professionelles Business Coaching kann helfen, diesen Teufelskreis rechtzeitig zu erkennen, zu durchbrechen und die eigene Führungskompetenz zu steigern. Im Erfolgsfall verbessern sich Leistung und Motivation wieder – bei der Führungskraft und den Mitarbeitern. Doch jeder Coaching-Prozess verläuft anders und ist individuell auf das Anliegen des Klienten ausgerichtet. Jede Phase einer Führungskräfte-Karriere hat spezifische Herausforderungen, die ein Business Coaching sinnvoll machen können. Gerade Manager in anspruchsvollen Situationen können daher von einem Coaching profitieren, denn auf jeder Führungsebene finden sich genügend Coaching-Anlässe, wenngleich sie durchaus unterschiedlich ausfallen.
Als ein Beispiel für die Berücksichtigung der individuellen Ansprüche sind typische Schritte einer Karriereentwicklung zu nennen. Dabei lassen sie die untere Führungsebene, das mittlere Management und das Top-Management unterscheiden. Alle Führungsebenen bringen spezifische Anforderungen mit sich, denen sich ein Manager stellen muss. Das bedeutet in der Konsequenz, dass sich eine erfolgreiche Führungskraft immer wieder neu erfinden muss – ein Vorgang, bei dem ein Coach als Reflexionspartner wertvolle Dienste leisten kann.